Neuer Campus für die Hochschule für Musik und Tanz Köln
Die dezentralen Standorte der Hochschule für Musik und Tanz Köln (HfMT Köln) werden künftig im bahnhofsnahen Kunibertsviertel zusammengeführt. Dafür saniert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) ein Bestandsgebäude (die ehemalige Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV)) und errichtet einen Erweiterungsneubau. So entsteht ein neuer, zentraler Campus mit Platz für Studienflächen, einen Tanz- und Konzertsaal, eine Bibliothek, ein Café sowie einen grünen Innenhof, der für Studierende, Lehrpersonal und auch Kölner Bürgerinnen und Bürger eine Oase in der Großstadt darstellt.
Anwohnenden Informationsveranstaltung vom 15. April 2024
Am 15. April hatten wir Anwohnende zu einer Informationsveranstaltung im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Tanz Köln eingeladen.
Wir haben für Sie die Inhalte der Veranstaltung zusammengefasst und die vorgestellte Präsentation beigefügt:
Auf dem künftigen Campusgelände zwischen Dagobertstraße und Türmchenswall hat der BLB NRW Mitte 2022 mit den Sanierungsarbeiten in dem Bestandsgebäude der ehemaligen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) begonnen. In dem aus den Jahren 1911 und 1990 errichteten Gebäudeensemble mit einer Nutzfläche von rund 4.000 Quadratmetern wird nach Abschluss aller Arbeiten neben Studien-, Büro- und Nebenflächen eine sich über drei Etagen erstreckende, großzügige Bibliothek entstehen.
Parallel zur Sanierung der Bestandsbauten werden ab Anfang 2023 die vorbereitenden Tätigkeiten zur Errichtung des Erweiterungsneubaus für die HfMT Köln laufen. Dabei wird die Tiefgarage, die sich im Innenbereich der Liegenschaft zwischen Dagobertstraße und Türmchenswall befindet, abgebrochen und damit Platz für den Erweiterungsneubau mit einer Nutzfläche von künftig rund 2.500 Quadratmetern geschaffen. Platz genug für neue Studienflächen, ein Café und einen Konzertsaal, der ebenso als Tanzsaal genutzt werden kann.
Teile der Fassade, die hauptsächlich den Bereichen des Konzert- bzw. Tanzsaales und dem offen wirkenden Foyer vorgesetzt werden, sind künftig so großzügig verglast, dass die Fensterflächen quasi als Schaufenster zur Stadt wahrgenommen werden können. Dabei ist der Neubau so ausgerichtet, dass der sich zur Dagobertstraße hin öffnende Freiraumbereich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. So entsteht ein öffentlicher Campus mit attraktiver Außenfläche und Grünanlage, auf der unter anderem 32 Bäume neu gepflanzt werden. Die elektrische Versorgung des Neubaus wird künftig zu einem Großteil über eine moderne Photovoltaikanlage auf dem Dach sichergestellt. Eine extensive Dachbegrünung schafft zudem Ersatzlebensräume für Pflanzen und Kleinlebewesen und hat einen positiven Effekt auf das Stadtklima.
Logistik und Bauphasen:
Phase 1: Seit Mitte des Jahres 2022 läuft die Schadstoffsanierung im Bestandsgebäude. Darauffolgend wird mit der Kernsanierung begonnen.
Phase 2: Anfang des Jahres 2023 wird mit dem Abbruch der Tiefgarage und daran anschließend mit der Errichtung des Neubaus begonnen. Voraussichtlich ab diesem Zeitpunkt wird die Dagobertstraße gesperrt.
Phase 3: In der dritten Phase wird der Ausbau weiter vorangetrieben und an den Fassaden gearbeitet.
Phase 4: In der letzten Phase erfolgt die Fertigstellung sowie das Errichten der Grünanlagen (voraussichtlich Mitte/Ende 2026).
Während der Bauphase werden folgende Maßnahmen für die Anwohnerinnen und Anwohner ergriffen:
- Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu Arbeitszeiten und Ruhezeiten
- Reduzierung von Lärm
- Optimierter Einsatz von lärmarmen Baugeräten
- Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Wartungszustands von Maschinen
- Abstellen von Geräten in Arbeitspausen
- Vermeidung von Staubemisissionen
- Verwendung stabarmer Materialien
- Staubabsaugung
- Flächenbenetzung
- Vermeidung von Lichtverschmutzung in der Nacht
- Optimierte Baulogistikkoordination
- Lieferverkehrssteuerung: Die Anlieferung erfolgt über die Turiner Straße und die Dagobertstraße. Über diese wird der Verkehr auch wieder abgeleitet – auf das Konrad-Adenauer-Ufer. So wird eine Belastung der umliegenden Straßen verhindert.
- Optimiertes Flächenmanagement
- Just-in-time Materialanlieferung und Entsorgung
- Logistikkoordinator und Ansprechpartner vor Ort
Fragen und Antworten (FAQs)
Wir haben in einem Fragen-und-Antworten-Katalog zusammengefasst, der hier als PDF-Datei heruntergeladen werden kann.
Häufig gestellte Fragen:
Wie hoch wird der Neubau?
Das Gebäude wird etwa 15 bis16 Meter hoch. Dabei orientiert sich die Höhe an der umliegenden Bebauung und wird vergleichbar ausfallen.
Ist die massive Bebauung in der Parzelle rechtens?
Die Bebauung erfolgt nach gesetzlichen Vorgaben. Der Entwurf des Gebäudes wurde Sieger eines vorgeschalteten Architekturwettbewerbs. In diesem Wettbewerb wurden sämtliche städtebaulichen Belange berücksichtigt. Auch alle Abstandsflächen wurden in einem amtlichen Lageplan eingetragen und im Zuge des Bauantrags genehmigt.
Durch das Bauvorhaben werden neue Flächen versiegelt. Wie wird eine Überschwemmung der angrenzenden Bereiche verhindert?
Es gibt ein Entwässerungskonzept für das gesamte Gelände, das ausreichend Retentionsflächen auf dem Gelände und die Dachbegrünung des Neubaus berücksichtigt. Zudem sind Rückstaukanäle vorgesehen, die die Einleitmengen in das öffentliche Kanalnetz begrenzen. Selbstverständlich werden sämtliche gesetzlichen und kommunalen Vorgaben eingehalten.
Gibt es Ausgleichsmaßnahmen für die gefällten Bäume und die versiegelten Flächen?
Selbstverständlich wurden Ausgleichmaßnahmen für die Flächenversiegelung festgelegt. Auf dem Gelände werden zudem mehr Bäume gepflanzt, als gefällt wurden.
Welchen Einfluss wird der Neubau auf die Verschattung der umliegenden Gebäude haben?
Aufgrund der geringeren Höhe des Neubaus im Vergleich zur Nachbarbebauung wird sich die mögliche Verschattung in Grenzen halten.
Gibt es Maßnahmen, um die Lärmbelästigung während der Bauzeit zu verringern?
Während der Bauzeit werden sämtliche gesetzlichen Anforderungen eingehalten. Bei den Abbruchmaßnahmen wird Lärm nicht gänzlich vermeidbar sein. Der beauftragte Generalunternehmer wird jedoch lärmreduzierte Verfahren einsetzen.
Am 09.11.2023 müssen die Sattelzüge mit den Kranteilen rückwärts von der Turiner Straße in die Dagobertstraße einfahren.