Weiteres Juwel der Architektur wiederentdeckt
Das Projekt „BigBeautifulBuildings – Als die Zukunft gebaut wurde“ wurde von der Initiative Stadtbaukultur e.V. mit verschiedenen Sponsoren zum Kulturerbejahr 2018 ins Leben gerufen. Sie beschäftigt sich insbesondere mit den Gebäuden aus der Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders über den Zeitraum von ca. 1950 bis ca. 1975.
Das nun als „BigBeautifulBuilding“ ausgezeichnete Gebäudeensemble wurde im Jahr 1957 als Annette-von-Droste-Hülshoff-Realschule fertiggestellt. Der Entwurf ging aus einem Wettbewerb hervor und stammte aus dem Hochbauamt der Stadt Duisburg. Das Ensemble diente zunächst als Mädchenschule und später als koedukative Schule. 1992 erwarb das Land NRW die Schule zur Nutzung durch die Universität Gesamthochschule Duisburg.
Bis heute ist das Gebäude SG ein wichtiges Lehr-, Forschungs- und Bürogebäude der Universität Duisburg-Essen – nicht nur wegen der flexibel nutzbaren Aula in der ersten Etage. Es ist zugleich Sitz des Akademischen Beratungs-Zentrums Studium und Beruf, des Akademischen Auslandsamtes, des Studierendensekretariates und des 2006 eröffneten Universitätsarchives. Bis 2011 beherbergte das Gebäude SG zudem das Salomon-Ludwig-Steinheim Institut für deutsch-jüdische Geschichte, das dann in das Rabbinerhaus nach Essen umzog. Zeitweise war hier auch das Kompetenzzentrum für Innovation und Unternehmensgründung (IDE) sowie das Labor der Wasserchemie untergebracht.
„Als Universität haben wir nicht nur einen großen Bedarf an Nutzungsflächen, sondern auch vielfältige Ansprüche an unsere Gebäude. Das ehemalige Schulgebäude auf der Geibelstraße zeigt, wie diesen Bedürfnissen einerseits entsprochen und andererseits der stimmige Charakter des Gebäudes bewahrt werden kann“, betont der Rektor der Universität Duisburg Essen, Prof. Dr. Radtke.
Die architektonische Gestaltung ist typisch für ihre Entstehungszeit des Gebäudes. Es hebt sich klar von der umliegenden Bebauung durch Nutzung und Baustil ab und fügt sich dennoch in die Architektur ein. Die städtische Verknüpfung der bestehenden Blockrandbebauung mit der aufgelockerten Bebauung im Innenhof ist bis heute vorbildlich.
„Die vielen Bau- und Modernisierungsmaßnahmen in den letzten zwei Jahrzehnten haben dazu beigetragen, dass die ehemalige „Schule“ auch heute noch ein Juwel der Architektur der Fünfziger Jahre ist. „Es ist ein positives Beispiel dafür, dass auch ohne formalen Denkmalschutz behutsam mit der Bausubstanz umgegangen werden kann“, freut sich der Duisburger Niederlassungsleiter, Dr. Armin Lövenich (BLB NRW), Eigentümer der Liegenschaft.
Neben der heutigen Preisverleihung in Duisburg, wurde bereits am 16.Oktober die Fernuniversität Hagen aus dem BLB NRW Portfolio als „BigBeautifulBuilding“ ausgezeichnet.