Sicherheit geht vor: BLB NRW rüstet neue JVA Münster mit Objektfunknetz aus

Ein Feuerwehreinsatz der besonderen Art auf dem Baufeld für die neue Justizvollzugsanstalt (JVA) Münster: Dort, wo schon bald das Pfortengebäude der neuen Haftanstalt stehen soll, hat die Feuerwehr Münster eine Drehleiter positioniert, im Korb zwei Techniker einer Fachfirma mit einer Antenne. Langsam werden sie bis auf 18 Meter hochgefahren. Hier oben in luftiger Höhe erfassen sie Funksignale vom Digitalfunk BOS - einem bundesweiten Netz exklusiv für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte. BOS steht dabei für „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“. Diese können mit ihren eigens dafür ausgelegten Endgeräten das digitale Sprech- und Datenfunknetz nutzen. Über 5.000 Basisstationen in ganz Deutschland sorgen für eine flächendeckende Versorgung im Außenbereich. Damit der Empfang auch innerhalb von Gebäuden gut ist, gibt es sogenannte BOS-Objektfunkanlagen. Sie nehmen das Signal aus dem Freifeld mit einer Antenne auf und geben es verstärkt in das Gebäudeinnere weiter. So können Einsatzkräfte wie Feuerwehrleute oder Polizei im Notfall sowohl mit der Leitstelle als auch untereinander sicher kommunizieren. 

„Bei der Panoramamessung stellen wir fest, von welchem Funkmast in der Gegend das stärkste BOS-Signal hier ankommt“, erklärt Martin Willers vom BLB NRW. „Die Daten werden dokumentiert und mit den Gebäudedaten an das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste übermittelt, die uns dann weitere Vorgaben für die Funkanlage in der JVA machen.“ Die BOS-Gebäudeversorgung ist Bestandteil des umfassenden Brandschutzkonzeptes für die neue JVA, das der BLB NRW eng mit der Feuerwehr Münster abstimmt. Genutzt werden kann das System aber auch bei anderen Einsätzen. Am Standort in Wolbeck ist das BOS-Signal stark genug, wie die Messungen ergeben haben. Die Objektfunkanlage kann wie vorgesehen realisiert werden. Die Bauarbeiten für die Hafthäuser und Nebengebäude starten planmäßig zu Beginn des neuen Jahres.