Von Blumen und Bienen: Neuer Lebensraum für Insekten am Kemnader See
Die Motorengeräusche sind dem Summen und Surren verschiedenster Insekten gewichen. Die ehemals als Parkplatz genutzte Schotterfläche nahe des Hafens Heveney am Kemnader See ist inzwischen renaturiert. Die Entsiegelung und Umgestaltung der Fläche bietet nicht nur einen schönen Anblick, sondern bringt auch ökologische Vorteile mit sich.
Renaturierung für mehr Artenvielfalt
Als Renaturierung wird die Rückführung von genutzten Flächen zu ihrem natürlichen Zustand bezeichnet. Am Kemnader See hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) die 3.000 Quadratmeter große Schotterfläche – das entspricht in etwa der Größe von 12 Tennisfeldern – entsiegelt und großflächig verschiedene Gräser und Wildblumen gesät. Dies kommt insbesondere Insekten wie Bienen, Hummeln und Käfern zugute. Um die Fläche und die Umweltschutz-Maßnahme vor erneutem Parken zu schützen, wurde sie durch große Natursteinblöcke abgegrenzt. Der BLB NRW verfolgt das Ziel, durch die Renaturierung sowohl Artenvielfalt als auch Umweltschutz zu fördern. In Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum und der Ruhr-Universität Bochum (RUB) entsteht so ein ökologischer Mehrwert.
Besonderes Saatgut lockt Bienen an
Für den ökologischen Mehrwert ist das richtige, an den Standort angepasste Saatgut entscheidend. Der BLB NRW setzt auf regionales Saatgut, um heimische Pflanzen anzusiedeln und einen sogenannten Magerstandort zu schaffen. Nährstoffarme Böden begünstigen langsam wachsende Pflanzen und ziehen durch ihren Blütenreichtum Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge an. Besonders gut gedeihen hier heimische Wildpflanzen wie Mohn, Scharfer Hahnenfuß und Johanniskraut. Letzteres ist besonders bei Bienen beliebt. Alle Pflanzen bieten Insekten und anderen Kleintieren Nahrung und Schutz.
Pflege für langfristigen Erfolg
Die baulichen Maßnahmen als Grundlage für die Wiese wurden Ende April abgeschlossen. Schon jetzt sind die Erfolge sichtbar. Große Teile der Fläche blühen und locken zahlreiche Tiere an. Auch auf den noch nicht voll erblühten Flächen sind bereits Setzlinge zu sehen. Die Fläche befindet sich nun in einer zweijährigen Pflegephase, um langfristig einen geschützten Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten zu gewährleisten. Regelmäßiges Mähen verhindert die Verbuschung und sorgt dafür, dass auch neue Keime genügend Licht zum Wachsen bekommen. Die Renaturierungsmaßnahme trägt somit zur Verbesserung der Luftqualität und zum Schutz der Biodiversität am Kemnader See bei. Dies kommt sowohl den Tieren und Pflanzen als auch den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern zugute.
Wie der BLB NRW das Klima schützt
Die Aufgaben im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz wachsen stetig an. Um das Klima zu schützen und damit den hohen Ansprüchen an sich selbst, aber auch die seiner Kundinnen und Kunden gerecht zu werden, greift der BLB NRW auf unterschiedliche Maßnahmen zurück. Die Renaturierung am Kemnader See ist nur eine von vielen Maßnahmen.
Ein anderes Beispiel ist der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. Dazu hat der BLB NRW ein umfassendes Ausbaukonzept erarbeitet und landesweit Gebäude identifiziert, auf denen eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Photovoltaik-Anlage realisiert werden kann. Zwei Photovoltaik-Anlagen wurden zum Beispiel auf den Dächern des LAFP NRW, dem Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen, in Selm installiert. Etwa 150.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren die Anlagen und sind somit Teil der Solar-Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen auf seinem Weg zur Klimaneutralität.