Neues Bohrkernarchiv für den Geologischen Dienst NRW
Schlüsselübergabe für Erweiterungsbau
Mehr als 42.000 Meter Kernstrecke aus Forschungs- und Explorationsbohrungen stehen bisher für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung. Die Lagerkapazität des bestehenden Bohrkernarchivs war so gut wie erschöpft. Daher haben BLB NRW und GD NRW gemeinsam ein Neubauprojekt vorangetrieben.
„Es gehört zu unseren gesetzlichen Aufgaben, Daten über den Boden und die Geologie von Nordrhein-Westfalen zu sammeln und zu dokumentieren. Hierzu zählt die Archivierung von Bohrergebnissen in Form von Schichtenverzeichnissen, die uns über Aufbau, Zusammensetzung und Eigenschaften des Untergrundes Auskunft geben. Dabei ist es zwingend notwendig, repräsentative Gesteinsproben als Belegmaterial für weiterführende Untersuchungen und für künftige, heute oft noch nicht vorhersehbare Fragestellungen der Daseinsvorsorge, der nachhaltigen Energieversorgung und Gefahrenabwehr langfristig vorzuhalten. Ziel ist es dabei,Probenmaterial für alle in Nordrhein-Westfalen auftretenden Schichteinheiten im Bohrkernarchiv aufzubewahren und für die Zukunft zu sichern“, erläutert GD NRW-Direktor Dr. Ulrich Pahlke.
Bohrkernarchiv wurde erweitert
Die Erweiterung des Bohrkernarchivs setzt sich aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden zusammen: einem Bohrkernarchiv für die Lagerung der Bohrkerne sowie einem Funktionsgebäude. „Der Erweiterungsbau ergänzt das Bestandsgebäude und fügt sich gut in das Gesamtbild ein. Es wird direkt ersichtlich, dass der Neubau einen Mehrwert für die Arbeit des Geologischen Dienstes NRW darstellt“, betont BLB NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems anlässlich der Schlüsselübergabe.
Das neue Bohrkernarchiv besteht aus einer eingeschossigen Lagerhalle in Stahl-Gerüstkonstruktion, die ungefähr 40.000 Bohrkernmeter auf Paletten in einem modernen Hochregalsystem lagern kann. Im Funktionsgebäude sind Probenbearbeitungs-, Säge- und Technikraum untergebracht. Dort werden Bohrkerne untersucht, die bei Bedarf für weitere Laboruntersuchungen in handliche Stücke gesägt werden. Gesteinsproben können für die petrographische Beschaffenheit (chemische und mineralogische Zusammensetzung), stratigraphische und paläontologische Einstufung (Altersbestimmung) sowie rohstoffgeologische Bemusterung und Bewertung als Grundlage für weiterführende geowissenschaftliche Bearbeitungen begutachtet werden.
Die Beheizung des Funktionsgebäudes erfolgt über eine im Außenbereich installierte Wärmepumpe. Die Innenräume sind hell, transparent, lichtdurchflutet und freundlich gestaltet und schaffen damit eine gute Arbeitsatmosphäre. Zur Ausleuchtung wurde ausschließlich energiesparende LED-Beleuchtung installiert.