Pressemitteilung |

Neue Justizvollzugsanstalt Münster: Archäologische Untersuchungen beginnen

Münster | Niederlassung Münster

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) initiiert ab Montag, den 9.12.2019, auf dem Grundstück, auf dem die neue Justizvollzugsanstalt (JVA) Münster gebaut werden soll, archäologische Untersuchungen. Es handelt sich dabei um Untersuchungen im Rahmen des Denkmalschutzgesetzes, mit deren Hilfe geklärt werden soll, ob sich auf dem Grundstück ein Bodendenkmal befindet. Frühere Funde deuten darauf hin, dass es in dem Gebiet noch steinzeitliche Spuren geben könnte.

„Die archäologischen Untersuchungen sind wichtig, um mögliche Zeugnisse der Vergangenheit zu sichern. Mit den jetzigen Untersuchungen erfüllen wir eine weitere Voraussetzung, um Baurecht für die neue JVA Münster zu erhalten", erläutert Markus Vieth, Leiter der Niederlassung Münster des BLB NRW.


Das Gelände ist bereits begangen worden. Aus dieser ersten Oberflächenbegehung wurden keine archäologischen Funde geborgen. Jetzt folgt eine weitergehende Sondierung des Geländes in Suchabschnitten, u.a. mit Hilfe von Baggern. Durchgeführt werden diese Untersuchungen durch die Stadt Münster unter Beteiligung der LWL-Archäologie für Westfalen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) – Bauherr des Projektes – hat dazu eine Baustelle einschließlich einem Baucontainer und einem Baustellen-WC eingerichtet. Spätestens Ende März 2020 sollen die archäologischen Untersuchungen planmäßig abgeschlossen sein. Sofern archäologische Funde geborgen werden, werden diese archiviert und je nach Bedeutung für die Dokumentation des Geländes wissenschaftlich aufbereitet.


Was ist ein Bodendenkmal?

Als Bodendenkmal bezeichnen Archäologen die Spuren, die Menschen in der Vergangenheit hinterlassen haben und die heute unter der Erde liegen. Dazu zählen beispielsweise Gräber, Reste von Gebäuden oder auch ein abgestürztes Flugzeugwrack. Wissenschaftler suchen danach, weil solche Bodendenkmäler wichtige Quellen zu unserer Geschichte darstellen und deswegen geschützt werden müssen. Wenn ein Schutz vor Ort nicht möglich ist, etwa aufgrund eines Bauvorhabens, finden Ausgrabungen statt, um die Informationen des Bodendenkmals zu dokumentieren.


Zum Bauprojekt JVA Münster:

Die neue JVA Münster soll auf dem rund 18 ha großen Grundstück im Kreuzungsbereich von Telgter Straße und Freckenhorster Straße am südöstlichen Stadtrand Münsters entstehen. Seit der Zustimmung der Bezirksregierung Münster zum Bauvorbescheid arbeitet der BLB NRW daran, alle Voraussetzungen für die bauordnungsrechtliche Genehmigung für das Großprojekt zu schaffen. Die europaweiten Auftragsvergabeverfahren zur Vergabe eines Generalplaners und Projektsteuerers sind inzwischen abgeschlossen und die Projektplanung im Detail hat begonnen. Parallel dazu führt der BLB NRW Vorabstimmungen mit der Stadt Münster zu Fragen der Ver- und Entsorgung sowie der verkehrstechnischen Erschließung der neuen JVA Münster. Artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen wurden bereits durchgeführt bzw. befinden sich in der Vorbereitung.

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