Landgericht Krefeld erhält restaurierte Turmuhr zurück
Im Sommer hatte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) die Sanierung in enger Abstimmung mit der zuständigen Denkmalbehörde gestartet. Die Spezialisten aus der Nähe von Pforzheim in Baden-Württemberg holten die Turmuhr in Krefeld ab und brachten sie in den Südwesten Deutschlands. Dort begannen sie mit umfassenden Detailarbeiten, um die rund 100 Jahre alte Uhr, an der im Laufe der Zeit durch Witterungseinflüsse Beschädigungen an Ziffernblättern und Zeigern entstanden waren, zu erhalten. Die vier Ziffernblätter und acht Zeiger mussten denkmalkonform aufgearbeitet werden. So wurde zum Beispiel ein passender Farbton verwendet, um das Aussehen detailgetreu zu bewahren. Neu hingegen ist, dass jedem Ziffernblatt ein eigenes Uhrlaufwerk im Innern eingebaut wurde, das über eine zentrale DCF 77 Funksteuerung mit den anderen Zeigern verbunden ist. Damit ist die Turmuhr in alter Pracht erhalten, aber technisch auf dem neuesten Stand und auf die Sekunde genau.
"Ich freue mich sehr über die aktuell verschiedenen Baumaßnahmen des BLB NRW, die die Substanz des schönen, historischen Gerichtsgebäudes erhalten und durch die erneuerte Turmuhr und die restaurierten Säulen auch nach außen im Stadtbild sichtbar sind", betont Dr. Dietmar Dumke, Präsident des Landgerichts Krefeld. Auch der Leiter der Niederlassung Duisburg des BLB NRW, Dr. Armin Lövenich ist sehr erfreut, "wir haben dank der tollen Arbeit aller Beteiligten ein sehr schönes Sanierungsergebnis erzielen können".
Turmuhr verbindet Land- und Amtsgericht
Das Land- und Amtsgericht in Krefeld ist ein beispielhafter Bau für die architektonische Entwicklung der Justizbauten. 1889 wurde das Amtsgericht an der Steinstraße errichtet. 1906 erfolgte die wesentliche Erweiterung um das Landgerichtsgebäude am Nordwall. Die Verbindung zwischen den beiden Gebäudeteilen bildet der knapp 44 Meter hohe Turm mit quadratischem Grundriss, Uhrenaufsatz und schiefereingedecktem Zeltdach. Wie die anderen Gebäudeteile besteht der Turm teils aus Ettringer Tuffstein, teils aus Dorlaer Muschelkalk.