Pressemitteilung |

Innovative Architektur für exzellente Forschung

Ministerin Ina Brandes legt Grundstein für Centre of Mathematics Münster

Münster | Niederlassung Münster
© BLB NRW Bild: Erik Hinz

Grundsteinlegung bei Bilderbuchwetter: Uni-Kanzler Matthias Schwarte, BLB NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems, Bürgermeisterin Angela Stähler, Uni-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels, BLB-NRW-Niederlassungsleiter Markus Vieth, Wissenschaftsministerin Ina Brandes sowie die beiden Sprecher des Exzellenclusters Mathematik Münster Prof. Dr. Thomas Nikolaus und Prof. Dr. Mario Ohlberger

Die Stimmung ist ausgezeichnet, als die rund 70 Gäste zur Grundsteinlegung für das „Centre of Mathematics Münster“ (CMM) im Festzelt zusammenkommen. Für die Beteiligten gibt es auch gute Gründe zu feiern. Mit dem fünfgeschossigen Forschungsbau realisiert der BLB NRW auf dem bislang unbebauten Grundstück zwischen Orléans-Ring und Einsteinstraße für die Universität Münster etwas bislang Einmaliges. Der Neubau beruht auf einem innovativen Forschungskonzept von 47 Forschungs- und Nachwuchsgruppen des Fachbereichs Mathematik und Informatik. Da viele mathematische Durchbrüche durch zufällige Interaktionen entstehen, fördert der Exzellenzcluster Mathematik Münster den ungeplanten Austausch gezielt durch wissenschaftliche Programme. Die Architektur des CMM wird dies zukünftig zusätzlich unterstützen, unter anderem indem sie die räumlichen Grenzen zwischen den verschiedenen Forschungsgruppen und Teildisziplinen aufbricht. Als „besonders herausragendes Vorhaben“ wird das Forschungsgebäude durch die der gemeinsamen Bund-Länder Ausschreibung Forschungsbauten 2022 gefördert. Die Universität beteiligt sich mit einem Eigenanteil von rund zehn Prozent.

„Spitzenforschung ‚made in NRW‘ braucht eine exzellente Infrastruktur. In Münster entsteht ein hochmodernes Forschungsgebäude, in dem hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen der Mathematik eng zusammenarbeiten werden. Das innovative Raumkonzept, das verschiedene Teilgebiete zusammenbringt, ermöglicht beste Bedingungen für herausragende Forschung. Ich gratuliere zur Grundsteinlegung und wünsche einen erfolgreichen weiteren Bau“, sagt Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Für den BLB NRW sowie die Universität Münster ist schon die gemeinsame Planung des rund 3.500 qm großen CMM eine Erfolgsgeschichte, wie der technische Leiter der Niederlassung Münster des BLB NRW, Markus Vieth, betont. „Die gemeinsame Förderung von Forschungsbauten durch Bund und Länder unterliegt sehr strengen Kriterien. Aufgrund der Fristen bei der Antragsstellung entschieden wir uns gegen die zeitintensive Ausschreibung der Entwurfsarbeiten. Stattdessen begannen wir sofort damit, das Gebäude im engen Schulterschluss mit den Mathematikern selbst zu planen, allen voran mit Prof. Dr. Mario Ohlberger und Prof. Dr. Thomas Nikolaus vom Exzellenzcluster. Es ist beeindruckend, was unsere Teams vom BLB NRW sowie der Uni gemeinsam geschafft haben. Das zeigt sich in der Förderwürdigkeit des Bauprojektes ebenso wie in seinen ästhetischen Qualitäten sowie dem Respekt vor den Nutzenden.“

Das CMM wird nachhaltig ein exzellentes mathematisches Forschungszentrum an der Uni etablieren. Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Universität Münster sagt: „Die Mathematik hat sich an unserer Universität in den vergangenen Jahren großartig entwickelt. Der geplante Forschungsbau ist ein weiterer Beleg für diesen eindrucksvollen Aufschwung, von dem nicht nur die Forschung am Fachbereich, sondern auch angrenzende Disziplinen profitieren.“

Prof. Dr. Mario Ohlberger vom Institut für Angewandte Mathematik und Sprecher des Exzellenzclusters ergänzt: „Das CMM wird ein Forschungszentrum, das internationale Spitzenforschung in der Mathematik fördert und ideale Arbeitsbedingungen für etwa 200 Wissenschaftler bietet. Mit unserem innovativen Konzept schaffen wir eine Kultur, die der Atmosphäre von Coworking-Spaces im Start-up-Bereich ähnelt. Besonders wichtig ist uns die Verbindung der Forschung in Münster mit einem internationalen Konferenz- und Gästeprogramm sowie die Unterstützung von Mathematikerinnen und Mathematikern in frühen Karrierestufen.“

Auch die Geschäftsführerin des BLB NRW, Gabriele Willems, zeigt sich vom gelungenen Zusammenspiel zwischen Architektur und Forschungskonzept beeindruckt: „Außergewöhnlich ist, dass beim CMM nicht komplexe technische Laborausstattungen im Vordergrund stehen, wie wir es von anderen Forschungsbauten kennen. Mit seinem zentralen großen Atrium sowie zwei weiteren Lichthöfen gehen die Planungen bis ins Detail auf die spezifischen Anforderungen der Mathematikerinnen und Mathematiker ein. Zum Beispiel wird es überall verschiebbare raumhohe Tafelelemente geben, die sowohl als Sichtschutz und zur Abgrenzung einzelner Bereiche dienen können als auch zum spontanen kreativen Austausch einladen. Organisierter Zufall lautete die Prämisse für unsere Planer. Und die haben sie einfallsreich und konsequent umgesetzt. Hier muss man zukünftig einfach miteinander ins Gespräch kommen.“ Impulse aus der Mathematik finden sich auch bei der Gebäudeästhetik. So werden die vertikalen Elemente der Metallfassade je nach Betrachtungswinkel zu Diagonalen. Die Idee dahinter: Auch bei mathematischen Formeln kann durch einen Perspektivwechsel eine ganz andere Wirkung entstehen. 

Zwar findet die Forschung im CMM überwiegend in den Köpfen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler statt, modernste Technik wird es dennoch geben, wie zum Beispiel ein Virtual Reality Lab für 3D-Visualisierungen. Bei den Planungen hatte das Team auch die Nachhaltigkeit im Blick: Eine Begrünung des Flachdaches wird das Mikroklima sowie das Regenwassermanagement verbessern. Auf Ständern über den Grünflächen angebrachte Photovoltaikmodule sorgen für eine klimafreundliche Stromerzeugung mit einem voraussichtlichen Jahresertrag von 73.000 Kilowattstunden.

Es gibt also gute Gründe, der Nachwelt Informationen über Planung und Bau dieses in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Gebäudes zu hinterlassen. Dafür befüllen die Rednerinnen und Redner zunächst gemeinsam eine kupferne Zeitkapsel mit einer Urkunde, Bauplänen sowie dem Förderantrag. Dazu kommen noch Tageszeitungen, aktuelles Münzgeld, ein Stück Schiefer und Tafelkreide. Danach mauert Ministerin Ina Brandes die Dokumentenkapsel gemeinsam mit den Verantwortlichen vom BLB NRW und Uni sowie Bürgermeisterin Angela Stähler zunächst symbolisch ein. Während der bald beginnenden Hochbauarbeiten wird die Dokumentenrolle einen finalen Platz im „Centre of Mathematics Münster“ finden.

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