Neurowissenschaft
Der Forschungsbau THINK an der RUB ist auf gutem Weg
Nachdem der Wissenschaftsrat die Förderung des Forschungsbaus THINK (Zentrums für Theoretische und Integrative Neuro- und Kognitionswissenschaft) im Mai 2019 empfohlen hatte, hat jetzt auch die Wissenschaftskonferenz grünes Licht für die Förderung gegeben.
Helmut Heitkamp, Niederlassungsleiter des BLB NRW Dortmund, ist zuversichtlich: „Die nun beschlossene Förderung ist eine große Auszeichnung und ein wichtiger Vertrauensvorschuss für unsere gemeinsame Arbeit. Die damit von der Wissenschaftskonferenz zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung wird bei allen Beteiligten für einen zusätzlichen Motivationsschub sorgen. Ich freue mich, dass der BLB NRW die anspruchsvolle Aufgabe hat, diesen hochtechnisierten Forschungsneubau für die RUB weiter zu planen und zu errichten. Wir sind auf gutem Wege, die Planungen in den nächsten zweieinhalb Jahren abschließen und mit den Bauarbeiten beginnen zu können.“
Der BLB NRW ist Bauherr, Eigentümer und Vermieter des zukünftigen Gebäudes THINK. Er hat den Generalplaner Heinle, Wischer und Partner (Berlin) beauftragt, das Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 3.890 m² im Detail zu planen.
Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Exzellenz-Uni
Für die RUB ist THINK ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Exzellenz-Uni. „Der Forschungsbau und das damit verbundene Forschungsfeld Neuro-Mind stehen prototypisch für unsere Gesamtstrategie Creating Knowledge Networks, mit der wir uns gerade als Exzellenz-Uni bewerben – mit Neuro-Mind als einer der zentralen Bewerbungsmaßnahmen. Die Entscheidung für THINK ist somit auch als Honorierung unserer Gesamtstrategie auf dem Weg zur Exzellenz-Uni zu sehen“, freut sich RUB-Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich über die Entscheidung.
Mit der Strategie Creating Knowledge Networks nutzt Bochum sein außergewöhnlich breites Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen. In Wissensnetzwerken bringt die RUB Einzelpersonen und Teams über fachliche, organisatorische und räumliche Grenzen hinweg zusammen, um Erkenntnisse zu entwickeln, weiterzugeben und anzuwenden. So kann die RUB besonders flexibel und breit auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen reagieren. Der interdisziplinäre Ansatz von THINK ist typisch für das Profil der RUB.
Lösungen für die Herausforderungen der zukünftigen Arbeitswelt
Das neue Zentrum wird fachübergreifend die neuronalen Mechanismen der Kognition erforschen, künstliche und hybride kognitive Systeme entwickeln und die Interaktion zwischen Menschen und technischen Systemen in der Arbeitswelt der Zukunft und in der Neurorehabilitation untersuchen.
Der Wissenschaftsrat hatte in seiner Empfehlung nicht zuletzt die hohe gesellschaftliche Bedeutung von THINK gelobt. Die dort gewonnenen Erkenntnisse können zum Beispiel weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitswelt der Zukunft haben, in der das Zusammenspiel von menschlicher und künstlicher Intelligenz schon heute radikale Veränderungen mit sich bringt. Solch komplexe Herausforderungen können häufig nur durch die Integration mehrerer Wissenschaftsdisziplinen gelöst werden – zum Beispiel, um auch die sozialen Folgen von neuer Technik zu untersuchen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen hält fest: „Das Zentrum für Theoretische und Integrative Neuro- und Kognitionswissenschaft schafft einen interdisziplinären Brückenschlag von der Neurobiologie über die Neurologie, Psychologie, Psychiatrie und computergestützte Modellierung bis hin zur Philosophie des Geistes. Ziel ist es, die neurowissenschaftliche Grundlagenforschung und die Entwicklung kognitiv-technischer Systeme zu verschränken.“
Um diese interdisziplinäre Arbeit zwischen den Wissenschaftlern zu fördern und zu ermöglichen, wird der BLB NRW im Gebäude Kommunikationszonen und Projektbearbeitungsräume für die Wissenschaftler verwirklichen.
Da der BLB NRW den Forschungsbau THINK auf dem ehemaligen Opel-Gelände an der Wittener Straße in Bochum beabsichtigt, werden diese hervorragenden Möglichkeiten für den Technologie- und Wissenstransfer durch die unmittelbare örtliche Nähe von THINK zum geplanten Technologiecampus und Gründercampus sowie zu weiteren Forschungseinrichtungen noch verstärkt.
Hochtechnisiertes Forschungsgebäude
Der BLB NRW sorgt bei den künftigen Nutzern für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. So wird das rund 100 Meter lange und 45 Meter breite viergeschossige hochtechnisierte Gebäude über einen Innenhof natürlich belichtet.
Auch die weiteren anspruchsvollen bautechnischen Anforderungen der Wissenschaftler an den Neubau werden durch den BLB NRW umgesetzt. Ein Beispiel für die innovative Gebäudetechnik ist die hochauflösende Human und Kleintier MRT (Magnetresonanztomographie), die eine außergewöhnliche Baukonstruktion notwendig macht. Hier müssen die elektromagnetischen Felder aufwendig abgeschirmt werden. Gleichzeitig dürfen die hochempfindlichen MRT-Geräte so gut wie keinen Schwingungen ausgesetzt werden, um ihre Funktion zu garantieren. Um das baulich zu erreichen, werden bereits die Gebäudefundamente unter diesen Räumen von den Fundamenten des übrigen Gebäudes entkoppelt.