Energiebilanz am Campus Essen wird verbessert
Nachhaltige Sanierung des Gebäudes R09 S
Um eine zukunftsfähige Umgebung für Studierende und Lehrkräfte der Universität Duisburg-Essen (UDE) zu schaffen, saniert der BLB NRW die leerstehenden Obergeschosse des Gesamtkomplexes R09 S auf dem Campus Essen. Der Fokus liegt dabei auf einer umfangreichen Fassaden- und Fenstersanierung, einer Erneuerung der Gebäudetechnik und Maßnahmen, die die Nachhaltigkeit des Gebäudes verbessern. Im R09 S sind die Geisteswissenschaften und Gesellschaftswissenschaften sowie die Universitätsbibliothek der UDE untergebracht.
„Wir freuen uns, dass Schritt für Schritt weitere Sanierungsmaßnahmen am Essener Campus starten“, sagt Till Neschen, technischer Leiter der Niederlassung Duisburg des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW. „Auch damit schreitet die gesamte Campusentwicklung der Universität Duisburg-Essen weiter und vor allem nachhaltig voran.“
Entkernung bis auf den Rohbau
Das Gebäude wird vom zweiten bis zum fünften Obergeschoss bis auf den Rohbauzustand zurückgebaut, sodass nur noch die Stützen und Stahlbetonböden sichtbar sein werden. Das Kernstück der Baumaßnahme sind die umfangreichen Dach- und Fassadensanierungen. Insgesamt werden 1.500 Quadratmeter Fassadenfläche erneuert, von denen allein 700 Quadratmeter auf die Fenster entfallen. Bis auf die zuletzt bereits sanierte Bibliothek, die sich im Sockelbereich befindet und weiterhin in Betrieb sein wird, bringt der BLB NRW das Gebäude rundum auf den aktuellen Stand der Technik. Decken, Wände und Bodenbeläge werden erneuert, ebenso die Sanitärbereiche sowie die Elektro- und Heizungsinstallationen. Auch die Brandschutztechnik inklusive Meldeanlagen, Überwachung und Kabeln wird im Zuge der Arbeiten auf den neuesten Stand gebracht. Die Beleuchtung wird während der Sanierung auf energiesparende LED umgestellt.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Auf der Dachfläche werden über 100 Solarmodule installiert, die zukünftig mehr als 40.000 Kilowattstunden nachhaltigen Strom pro Jahr produzieren. Diese Strommenge würde ausreichen, um mit einem durchschnittlichen Elektroauto rund 200.000 Kilometer weit zu fahren. Zusätzlich wird das Dach des Gebäudes umfangreich begrünt. Neben der verbesserten Luftqualität für den gesamten Essener Campus sorgt die Bepflanzung im Sommer für kühle Innenräume. Im Winter hält sie wiederum einen Teil der Wärme im Gebäude und spart somit Heizenergie. Für die Herstellung der Fassade und Fensterrahmen wird 100 Prozent recyceltes Aluminium verwendet, ein sogenanntes „End-of-Life-Aluminium“. Im Vergleich zu marktüblichen Fertigungsprozessen hat diese neuere Produktionsweise den geringsten CO2-Fußabdruck, da pro Kilogramm Aluminium weniger als 0,5 Kilogramm CO2 freigesetzt werden. Zum Vergleich: Bei der herkömmlichen Produktion ist der CO2-Ausstoßim Schnitt gut dreißigmal so hoch. Der sanierte Gebäudeteil wird sich im Anschluss nahtlos in das Erscheinungsbild des Gesamtkomplexes einfügen.
Start der Baumaßnahme und anspruchsvolle Baulogistik
Die Vorbereitungen für die große Sanierungsmaßnahme laufen auf Hochtouren: Die Wartungsbalkone am Gebäude sind in den letzten Wochen bereits demontiert worden. Aktuell wird rund um den Gebäudekomplex R09 S das Gerüst mit Treppentürmen und Aufzug aufgebaut. Eine baulogistische Herausforderung ist, dass während der Bauphase die Bibliothek im Sockelbereich des Gebäudes in Betrieb bleibt. Der Zugang zu den Sanierungsflächen ist deshalb nur über die Gerüst-Treppentürme mit Aufzug möglich. Um Auswirkungen durch die Baustelle zu reduzieren, passt der BLB NRW die umfangreichen Arbeiten an den Hochschulbetrieb an.