Pressemitteilung |

Die Sanierung der Hüfferstiftung geht in die zweite Phase

BLB NRW sichert Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes

 

Die Hüfferstiftung ist eine Landmarke in Münsters Stadtbild. Damit dies noch lange so bleibt, wird das seit 1991 unter Denkmalschutz stehende Gebäude vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) umfassend instand gesetzt. Gerade hat der zweite Bauabschnitt mit der energetischen Sanierung und Modernisierung des von der Universität Münster genutzten Trakts begonnen, der nach der Fertigstellung größtenteils von der evangelisch-theologischen Fakultät genutzt wird.
 

© BLB NRW

Der von der Universität Münster genutzte Gebäudeteil der Hüfferstiftung wird aktuell vom BLB NRW innen und außen saniert. Im weiteren Verlauf der Arbeiten werden auch die Fassaden vom Haupteingang sowie dem historischen Teil des Nordflügels restauriert.

Der an der Robert-Koch-Straße gelegene Gebäudeteil der Hüfferstiftung ist vom Sockel bis zum Dach eingerüstet. Eine Restaurierungsfirma reinigt die Fassade und bessert dort, wo es erforderlich ist, Klinker und Natursteine aus. „Diese Arbeiten dienen sowohl der Konservierung der historischen Bausubstanz als auch der CO2-Sanierung. Die Dichtigkeit der Fassade ist Voraussetzung für die Dämmung der Außenwände von innen, die ebenfalls Bestandteil unserer Maßnahmen ist“, verdeutlicht Markus Vieth, technischer Leiter der Niederlassung Münster des BLB NRW, das Restaurierungskonzept. Zur energetischen Sanierung gehören neben der Dämmung des Dachgeschosses und dem Rückbau von Heizkörpernischen auch die Erneuerung von Fenstern. Wie Vieth versichert, bleiben die äußeren historischen Fenster aber ebenso erhalten wie die bunte Bleiverglasung der ehemaligen Kapelle.

Behutsamer Umgang mit historischer Substanz

Dass die bunten hohen Fenster derzeit nicht zu sehen sind, hat einen guten Grund: Der BLB NRW hat die Scheiben ausbauen und zwischenlagern lassen, damit sie bei der Sanierung keinen Schaden nehmen. Denn in dem früheren Andachtsraum finden umfangreiche Rückbauten statt. Die Universität hatte hier früher eine Bibliothek untergebracht, nun soll dort ein Vortragsraum entstehen. „Die Stahlgalerie, auf der die Bücherregale standen, die Treppenanlage sowie ein Bücheraufzug werden gerade demontiert. Wir stellen den ursprünglichen Grundriss mit einer Deckenhöhe von rund acht Metern wieder her und machen so das Raumgefühl der ehemaligen Kapelle für die Nutzerzinnen und Nutzer erlebbar“, erklärt Vassili Rakin, Projektverantwortlicher beim BLB NRW. Nach Abschluss der Arbeiten werden die aufgearbeiteten Bleiglasfenster wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren.

 

© BLB NRW

Die bunten bleiverglasten Fenster der ehemaligen Kapelle hat der BLB NRW ausbauen und zwischenlagern lassen. Nach Abschluss der Umbauarbeiten werden sie aufgearbeitet wieder eingesetzt.

Die Handwerker sind aber nicht nur in der ehemaligen Bibliothek aktiv, der Innenausbau findet auf allen vier Stockwerken gleichzeitig statt: Dabei erneuert der BLB NRW Heizungs-, Wasser-, Abwasser- und Lüftungsanlagen sowie die Elektrotechnik. Zudem erhalten die Räume neue Akustikdecken und zum Teil neue Türen, wobei der gesamte Innenausbau an die aktuellen Brandschutzvorgaben angepasst wird.

Das denkmalgeschützte Gebäude hat eine bewegte Geschichte: Ursprünglich war die Hüfferstiftung als orthopädisches Krankenhaus der gleichnamigen caritativen Stiftung im Jahr 1903 errichtet worden. Der Architekt Alexander Cazin hatte den repräsentativen Bau im Neorenaissancestil in der für Münster typischen Kombination von roten Ziegeln und Sandstein entworfen. Nach der Hüfferstiftung nutzte das Universitätsklinikum Münster das Gebäude noch mehrere Jahre als Krankenhaus bevor in den 80er Jahren die Universität  und später noch die FH Münster einzogen. In der langen Nutzungsgeschichte erfolgten zahlreiche Um- und Anbauten. Die jetzt durchgeführten Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden und gehen behutsam mit der historischen Bausubstanz um.

© BLB NRW

Der großzügige Eingangsbereich und das mittlere Treppenhaus, das die jeweils von Universität und FH Münster genutzten Gebäudeteile miteinander verbindet, wurden bereits denkmalschutzkonform saniert.

Denkmalschutz und modernes Nutzungskonzept

Wie gut sich Denkmalschutz und moderne Nutzungskonzepte vereinbaren lassen, kann in dem nördlichen Gebäudeteil der Hüfferstiftung besichtigt werden. Für die FH Münster hat der BLB NRW diesen rund 12.000 Quadratmeter großen Trakt bereits umfassend saniert. „Dafür haben wir die einst für die Krankenversorgung konzipierte Raumaufteilung durch Neuordnung an die Anforderungen der Hochschule angepasst. So entstanden moderne Bürozuschnitte und attraktive Lernzonen für Studierende bei gleichzeitigem Erhalt der historischen Substanz“, sagt Markus Vieth. Ein gutes Beispiel sind das zentrale Treppenhaus und der großzügige Eingangsbereich, die denkmalschutzkonform und sensibel aufbereitet wurden.

Nach dem Südflügel werden noch der Hauteingang sowie der historische Gebäudeteil der FH eingerüstet, um auch hier die Fassade instand zu setzen. „Bald wird die Hüfferstiftung, ebenso wie das vor kurzem von uns sanierte Schloss, buchstäblich in neuem Glanz erstrahlen“, sagt Markus Vieth. „Mit der Instandsetzung sichern wir den Erhalt der für die Geschichte und das Stadtbild Münsters bedeutenden Hüfferstiftung.“
 

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