Künstlerische Gestaltung des Ersatzneubaus des Landesrechnungshofs NRW

Entwurf von Astrid Klein konnte die Jury überzeugen

Düsseldorf | Niederlassung Düsseldorf

Die Idee hinter dem vorliegenden Neubaukonzept ist die Schaffung einer markanten Gebäudekubatur, die für die zukünftige Entwicklung der Liegenschaft städtebauliche Maßstäbe setzt und die das sich im Wandel befindliche Quartier stärkt. Wünschenswert waren Verknüpfungen des zu schaffenden Kunstwerkes mit dem LRH. 

Aufgabe

Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Neubau des Landesrechnungshofs. Eine Einbindung des Atriums als Herzstück des Gebäudes erschien sinnvoll. Das künstlerische Medium war freigestellt.
 

Auf einen Blick

  • Teilnahmeberechtigte
    • beschränkter Wettbewerb
  • Preisgeld
    135.000 €

Der Landesrechnungshof Nordrhein-Westfalen (LRH) ist eine selbständige oberste Landesbehörde und als unabhängiges Organ der Finanzkontrolle nur dem Gesetz unterworfen. Er steht damit im Behördenaufbau auf derselben Stufe wie die Landesregierung und die einzelnen Landesministerien. Er ist von diesen aber unabhängig und unterliegt keinerlei Weisungen.

© BLB NRW
Der geplante Neubau

So soll der Landesrechnungshof (LRH) nach Fertigstellung aussehen.

Der Neubau des Landesrechnungshofes entsteht an der Werdener Straße in Düsseldorf auf einer großen Landesliegenschaft, auf der sich bereits das Amtsgericht Düsseldorf und eine erdgeschossige Tiefgarage befinden. Die Grundform des Hauses ist ein trapezförmiger Fußabdruck. Das Erd- und erste Obergeschoss füllen die Baugrenzen des Bebauungsplanes im Südwesten und Nordosten aus und bilden zwei parallele Fluchten. Herzstück des trapezförmigen Entwurfes ist ein doppelgeschossiges Atrium, um das sich ein selbstbewusster Baukörper von sechs auf zwei Geschosse zurückstaffelt. 

Gewinner-Entwurf und weitere Arbeiten

Es wurden fünf Arbeiten eingereicht, die in einem mehrstufigen Verfahren von der Jury in ihrer Sitzung Mitte November 2023 bewertet wurden. Am Ende wurde der Entwurf von Astrid Klein einstimmig als Siegerarbeit angenommen.

In ihrer Würdigung schreibt die Jury dazu: "Astrid Kleins Vorschlag hat die Jury durch seine große formale Eleganz und seine gekonnte Balance überzeugt, einerseits inhaltlich äußerst präzise auf die Nutzerinnen und die Nutzer des Gebäudes und die Spezifik der Arbeit einzugehen, die hier verrichtet wird, dem andererseits aber eine poetischen Vorschlag gegenüberzustellen; einen Denkraum, der zur Imagination und zum Nachdenken anregt."

Eingereichte Beiträge

Künstlerin: Astrid Klein

Aus der Jury-Würdigung:
"Bemerkenswert ist die formal und medial komplexe Übersetzung von Kleins Vorschlag: Die Arbeit ist eine Assemblage von Textfragmenten, LEDs, und eines Wandteppichs, die mit Überlagerung und Gegenüberstellung arbeitet und so auch das erwähnte inhaltliche Spannungsfeld in sich selbst abbildet."

Künstler: Andreas Siekmann

Aus der Jury-Würdigung:
"Die nicht festgelegte exakte Ikonografie der vier Figuren erlaubt ihre jeweilige Neu-Interpretation auch in zukünftigen ökonomischen Rahmenbedingungen. Die Arbeit des Landesrechnungshofs, [...] wird durch Siekmann als in ein Machtgefüge der ökonomischen Realität eingebunden dargestellt."

Künstlerin: Anna Virnich

Aus der Jury-Würdigung:
"Die Jury würdigte insbesondere die Poesie und lmmersivität der Arbeit und den bemerkenswerten Umgang mit den ephemeren Qualitäten von Licht, Farbe und Material, die in Virnichs Vorschlag zu einem luziden Zusammenspiel verwoben werden."

Künstler: Johannes Wohnseifer

Aus der Jury-Würdigung:
"Somit wird den Zahlen als naheliegender Chiffre für die Arbeit des Landesrechnungshofs eine informelle, organische und vor allem freie Praxis entgegengestellt, bzw. unterlegt. Die Jury lobte insbesondere diesen partizipativen Gedanken und dessen Einbettung in ein dennoch geschlossenes Gesamtkonzept, das auch das Farbkonzeptdes architektonischen Entwurfs insofern konsequent aufnimmt, als es bei den Zahlen im Grau-Schwarz-Bereich verbleibt, in den dahinter liegenden Ebenen jedoch die Mitarbeitenden als diverse Individuen adressiert"

Das Preisgericht

Das Preisgericht tagte am 16. November 2023 in der BLB NRW Niederlassung Düsseldorf.

Das Preisgericht

Das Preisgericht tagte am 16. November 2023 in der BLB NRW Niederlassung Düsseldorf.

  • Kathrin Bentele, Direktorin des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen
  • Eric Betzholz, Architekt, Planungsbüro Heinlewischer
  • Franka Hörnschemeyer, Künstlerin, Professorin Kunstakademie Düsseldorf
  • Prof. Dr. Brigitte Mandt, Präsidentin Landesrechnungshof (LRH)
  • Ulrike Scherbaum, Referatsleiterin Ref.623, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung (MHKBD) NRW (in Vertretung von Herrn Wolf)
  • Dr. Falk Wolf, Kurator Kunstsammlung Nordrhein Westfalen (in Vertretung von Herrn Gregor Jansen)
  • Gabriele Willems, Geschäftsführerin BLB NRW
  • Elke Kolfen, Niederfassungsleiterin, BLB NRW Düsseldorf
  • Bettina Fleischhauer, Netzwerk Kunst und Bau, BLB NRW Düsseldorf
  • Norbert Heckmanns, Abteilungsleiter Baumanagement, BLB NRW Düsseldorf
  • Julian Kreul, Landesrechnungshof
  • Nicole Zander, Presse und Kommunikation, BLB NRW Düsseldorf

Vorprüfung:
Die Vorprüfung war durch Frau Bette, Frau Gerbsch und Frau Kiparski vertreten.

Protokoll:
Protokollführerin war Frau Gerbsch, BLB NRW

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