Kunst für das IUF

Heike Weber und Walter Eul überzeugen mit ihrem Entwurf "Brains" für das Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung

Düsseldorf

Die Gewinner im Realisierungswettbewerb Kunst und Bau für den Neubau des Leibniz-Instituts für umweltmedizinische Forschung stehen fest. Drei verschiedene Werke von Heike Weber und Walter Eul sollen im Neubau Kunst erfahrbar machen.

Aufgabe

Ausgelobt wurde die künstlerische Ausgestaltung dreier Bereiche im Neubau des IUF. Die Arbeit sollte auf die geplante Nutzung abheben, eine Identifikation der Mitarbeitenden mit ihren Arbeits- und Forschungsinhalten erlauben und zudem, wenn möglich, eine öffentliche Teilhabe an dem künstlerischen Werk durch eine Sichtbarkeit im Außenbereich ermöglichen.

Auf einen Blick

  • Teilnahmeberechtigte
    • per Vorauswahl festgelegt
  • Abgeschlossen seit dem
    12.02.2025

Bei einer fachkundig begleiteten Künstlervorauswahl wurden insgesamt fünf TeilnehmerInnen beziehungsweise Teams zum Wettbewerb eingeladen. Vier reichten einen Beitrag ein. Ein Preisgericht kürte Weber und Eul im Februar 2025 zum Sieger des Wettbewerbs.

Umweltmedizinische Forschung in neuer Umgebung

Der Neubau bildet den Auftakt zur Entwicklung des "Campus auf'm Hennekamp". Der sechsgeschossige Gebäudekomplex bietet Raum für moderne Büro- und Laborflächen. Ein Fokus lag bei der Planung auf einer nachhaltigen, zukunftsweisenden Fassadengestaltung bestehend aus großzügigen Festverglasungen, PV-Modulen sowie an die Himmelsrichtung angepassten begrünten Fassadenelementen. 

Visualisierung des geplanten Neubaus mit vielen begrünten Fassaden Elementen.
© BLB NRW Bild: Nickl & Partner Architekten I archlab
IUF Neubau

Die Visualisierung zeigt den geplanten Neubau auf dem "Campus auf'm Hennekamp" in Düsseldorf.

Drei Gebäudebereiche wurden den Künstlern zur Gestaltung angeboten:

  • das Hauptfoyer
  • der acht-meter-hohe Luftraum mit großformatiger Glasfront über dem Eingangsbereich
  • der ebenfalls acht-meter-hohe Eckkubus mit skulptural gestalteter Freitreppe und zweiseitiger zur Straßenseite gewandter Glasfront
     
Brains von Heike Weber und Walter Eul 

Das Team entwickelte eine Folge von drei Werken, die alle auf ein eigenkreiertes mathematisch-geometrisches Symbol Bezug nehmen: Der Organismus (Symbol: Kreis) reagiert auf diverse Umwelteinflüsse (Symbol: Tangenten). Die stetige Veränderung der Umwelteinflüsse durch beeinflussbare und unbeeinflussbare Faktoren verformt das Grundsymbol zu einer Bézierkurve, deren Form künstlerisch aufgenommen wird.

Für die drei Gebäudebereiche wurden drei verschiedene künstlerische Ausdrucksformen gewählt:

  • Im Foyer entsteht durch Computeranimation der Wanddruck einer unendlichen Schleife, die aus 21.605 individuellen sich nicht wiederholenden Kurvenformen besteht.
  • Eine groß dimensionierte Hängeskulptur aus sich spiegelnden, unterschiedlich beschichteten Uhrgläsern bildet die Bézierkurve im zweigeschossigen Luftraum auf der Eingangsseite nach.
  • Im letzten zur Verfügung stehenden Raum zeigt eine größere Anzahl Relief-Skulpturen aus Aluminium, angebracht an den großformatigen Holzpaneelen der freien Innenwand und gut sichtbar durch die auch der Straße zugewandte zweiseitige Fensterfront, das Kernsymbol in seiner Reinform.

Die Jury gab der Überzeugung Ausdruck, dass die Künstlerin und der Künstler aus einem einmal gefundenen Symbol drei stringente, auf die architektonischen Gegebenheiten bezogene Werke entwickelt haben. Gleichermaßen überzeugte der kluge Umgang mit der Funktion des Gebäudes als Institut empirischer umweltmedizinischer Forschung und dessen architektonischer Hülle.

Eingereichte Arbeiten

  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes in der Innensicht: Vor einer Fensterfront hängt eine Kunstwerk in der Art eines Mobilees über einer Sitzgruppe.
  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes in der Außenansicht: Durch eine Fensterfront sind eine gedrehte Raumtreppe zu einer Empore sowie Elemente an der Holzverkleidung zu erkennen.
  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes im Detail: Die Hängung des Mobilees wird in der Vergrößerung gezeigt.
  • Garfische Arbeit einer Wolke bestehend aus grünen und blauen Punkten und Flächen

Heike Weber und Walter Eul: “Brains” 

  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes in der Außenansicht
  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes in der Innenansicht: Ein Schriftzug in einer Holzverkleidung hinter einer gedrehten Raumtreppe.
  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes mit Schriftzug auf dem Boden.

Alex Grein: "Einwirkung/Auswirkung"

  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes in der Außenansicht: Blick durch ein Fenster auf eine gedrehte Raumtreppe. Vor dem Gebäude ist die Straße mit Fußwegen und Fußgängern zu sehen.
  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes in der Innenansicht: Im Vordergrund ist eine gedrehte Raumtreppe sowie Leuchtelemente. Im Fensterrahmen sitzt eine Person.
  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes in der Innenansicht: Neben einer gedrehten Raumtreppe sind Leuchtelemente montiert.

Andreas Greiner und Takafumi Tsukamoto: "Meeresleuchte"

  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes in der Innensicht: In einem Raum mit Fensterfront sind an der gegenüberliegenden Wand Elemente des Kunstwerkes montiert.
  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes: Zwei Kreisstrukturen auf runden, weißen Grund vor einer Wand mit Holzverkeldung.
  • Visualisierung des geplanten Kunstwerkes: Grüne, filigrane Strukturen formen einen einen Kreis.

Gabriele Oberkofler: “Wachsende (Zell-)-Kulturen”

Das Preisgericht

Das Preisgericht tagte am 12. Februar 2025 in der BLB NRW Niederlassung Düsseldorf.

Das Preisgericht

  • Eine Personengruppe in einem Raum, die sich Informationen an Stellwänden ansieht.
  • Eine Person in einer roten Jacke und eine Person in einem dunklen Pullover stehen vor einer Infowand.
  • Eine Personengruppen betrachtet gemeinsam ein Modell in einem Raum.
  • Foto einer Reflexion in einem Detail-Element eines der Entwürfe.

Das Preisgericht tagte am 12. Februar 2025 in der BLB NRW Niederlassung Düsseldorf.

Stimmberechtigte Jury-Mitglieder:
  • Prof. Peter Gorschlüter, Direktor des Museum Folkwang, Essen
  • Dr. Linda Walther, Direktorin des Josef-Albers-Museum Quadrat, Bottrop
  • Dr. Falk Wolf, Kurator der Kunstsammlung NRW, Düsseldorf
  • Ulrike Scherbaum, Leiterin des Referates 623, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen in Vertretung von Frau Prof. Frances Scholz, Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig und freischaffende Künstlerin, Köln
  • Prof. Jean Krutmann, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für umweltmedizinische Forschung, Düsseldorf
  • Gabriele Willems, Geschäftsführerin BLB NRW, Düsseldorf
  • Stefan Bötel, Geschäftsführer von Nickl & Partner Architekten AG, München 
Teilnehmende ohne Stimmrecht:
  • Elke Kolfen, techn. Leiterin der Niederlassung Düsseldorf des BLB NRW
  • Jutta Rütering-Stommel, Abteilungsleiterin (Abt. Baumanagement)
  • Peter Mucha, Team Forschungsneubau IUF (Abt. Baumanagement)
  • Nina Kemmann, Team Forschungsneubau IUF (Abt. Baumanagement)
  • Nicole Zander-Linsel, Presse und Kommunikation des BLB NRW, NL D
  • Anne Röttsches, Presse und Kommunikation des BLB NRW, NL D
  • Katrin Odinius, Netzwerk Kunst und Bau des BLB NRW
  • Bettina Fleischhauer, Team Forschungsneubau IUF für Kunst und Bau IUF
     
Was macht das IUF?

Das IUF arbeitet seit 2001 als Forschungsinstitut in Düsseldorf mit heute durchschnittlich 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Gegründet wurde es als eigenständiges, gemeinnütziges Unternehmen. Seit 2011 ist das IUF Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Land - dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung - gefördert. 

Das Institut untersucht, ob und wie Umweltfaktoren von globaler Bedeutung die menschliche Gesundheit schädigen. Hierzu gehören aktuell vor allem Schwebstaubpartikel (Feinstaub, aber auch Mineralstäube aus Wüsten), bestimmte Gase wie NO2 oder Ozon, ausgewählte Chemikalien (z.B. Pestizide) und Strahlung (v. a. Bestandteile des natürlichen Sonnenlichts). 

Das hierbei gewonnene Wissen wird zur Prävention genutzt. Staatliche Behörden oder Regierungen werden bei der Entwicklung von Strategien zur Begrenzung umweltinduzierter Gesundheitsschäden beraten. Es werden außerdem Produkte entwickelt, mit deren Hilfe sich vulnerable Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Personen oder Menschen mit Erkrankungen besser schützen können.

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