So funktioniert ein Aufzug

Videoserie: Die BLB NRW Dach- und Fachgeschichte

Wir alle nutzen sie ständig, wenn wir uns in großen Gebäuden bewegen: Aufzüge. Und doch kriegen wir selten mehr als das Innenleben der Kabine zu Gesicht. Aber welche Technik steckt dahinter und versetzt den Aufzug in Bewegung? Unser Experte Heinz Tribowski erklärt es uns in dieser Folge der „BLB NRW Dach- und Fachgeschichten“.

Die BLB NRW Dach- und Fachgeschichten

Anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW 2021 die „Dach- und Fachgeschichten“ produziert. Die Videoreihe geht spannenden Fragen rund um das Bauen, Betreiben und Nutzen von Gebäuden nach. Die Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen gemeinsam mit den Protagonisten Gebäude des BLB NRW und erhalten allgemeinverständliche Antworten zu teils komplexen Sachverhalten. Geeignet für Groß und Klein!

Die Videoreihe finden Sie auf YouTube.

Nicht alle Aufzüge verrichten ihr Werk im Verborgenen. Es geht auch anders! Manche von ihnen stehen in großen Foyers und bewegen sich dort in gläsernen Schächten auf und ab. Die Fahrt im Lift kann dann zum kleinen Erlebnis mit interessanten Einblicken werden.

So ist es auch auf dem Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln. Das Hochschulgebäude beeindruckt mit einem großen lichtdurchfluteten Foyer, in dem auch der Höhenunterscheid des Grundstücks „ausgeglichen“ wird. Zum einen über eine große zentrale Freitreppe, zum anderen durch einen danebenliegenden Aufzug. Dieser passt sich ganz der transparenten Gestaltung des Gebäudes an und zieht seine Bahnen in einer gläsernen Hülle.

  • Das Foyer der TH Köln in Gummersbach mit dem gläsernen Aufzug.
    © BLB NRW
    Treppe und Aufzug im Foyer der TH Köln in Gummersbach
    Das Foyer der TH Köln in Gummersbach mit dem gläsernen Aufzug.
  • Der Aufzug in der TH Köln ist nicht nur wegen des gläsernen Schachts besonders. Er kombiniert außerdem zwei Systeme: Den Stempel und die Seilaufhängung.
    © BLB NRW
    Der Aufzug in der TH Köln in Gummersbach
    Der Aufzug ist nicht nur wegen des gläsernen Schachts besonders. Er kombiniert außerdem zwei Systeme: den Stempel und die Seilaufhängung.
  • Zwei große Glasfronten zu beiden Seiten ermöglichen den freien Blick in das Foyer der TH Köln auf dem Campus Gummersbach. Man blickt mitten hindurch.
    © BLB NRW
    Glasfronten am Foyer der TH Köln in Gummersbach
    Zwei große Glasfronten zu beiden Seiten ermöglichen den freien Blick in das Foyer - und mitten hindurch.
  • Für die "BLB NRW Dachgeschichten" rückte ein professionelles Filmteam zu Dreharbeiten an.
    © BLB NRW
    Dreharbeiten am Campus Gummersbach der TH Köln
    Für die "BLB NRW Dachgeschichten" rückte ein professionelles Filmteam zu Dreharbeiten an.
Stempel oder Seil? Diese Aufzugstypen gibt es

Doch was bekommt man zu sehen, wenn man in einen gläsernen Aufzugsschacht blickt? Die Antwort lautet: Das kommt darauf an. Denn es ist gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Aufzug zu betreiben.

Weit verbreitet sind sogenannte Seilaufzüge. Bei diesem System hängen die Kabine und ein Gegengewicht an einem Seil, das über eine Umlenkrolle geführt wird – die sogenannte Treibscheibe. Fährt der Aufzug hoch, senkt sich das Gegengewicht entsprechend ab und umgekehrt. Auch der BLB NRW hat in vielen seiner Gebäude diesen Klassiker unter den Aufzugstypen verbaut. Warum, weiß Heinz Tribowski. „Mit Seilaufzügen kann ich die größten Höhen überbrücken“, erklärt der Experte aus dem Immobilienmanagement des BLB NRW in Köln.

Wo dies nicht notwendig ist, kann ein anderer Aufzugstyp seine Stärken ausspielen: Beim Stempelaufzug wird die Kabine nicht an einem Seil nach oben gezogen, sondern mithilfe des Stempels geschoben. „Dieser sitzt unterhalb der Kabine. Eine hydraulische Pumpe drückt Öl in den Stempel und damit den Aufzug nach oben“, sagt Tribowski.

  • Funktionsprinzip eines Seilaufzugs
    © BLB NRW
    Erklärchart Seilaufzug
    Funktionsprinzip eines Seilaufzugs
  • Auf ihrem Dach ist die Aufzugskabine an Seilen aufgehängt.
    © BLB NRW
    Seilaufhängung einer Aufzugskabine
    Auf ihrem Dach ist die Aufzugskabine an Seilen aufgehängt. (Die gelbe Rolle ist im Bild zuvor in der Darstellung des Funktionsprinzips nicht dargestellt.)
  • Funktionsprinzip eines Stempelaufzugs
    © BLB NRW
    Erklärchart Stempelaufzug
    Funktionsprinzip eines Stempelaufzugs
  • Bei manchen Aufzügen werden Stempel- und Seilsystem kombiniert.
    © BLB NRW
    Aufzug mit Seil-Stempel-Kombination
    Bei manchen Aufzügen werden Stempel- und Seilsystem kombiniert.
Das Beste aus zwei Systemen? Die Stempel-Seil-Kombination

Zurück nach Gummersbach, wo uns der Aufzug im Hochschul-Foyer Einsicht in sonst verborgene technische Abläufe gewährt. Was man hier sieht, lässt sich den oben genannten Kategorien nur schwer zuordnen. Und das ist kein Wunder, denn die Funktionsweise dieses Aufzugs macht sich beide Systeme zunutze und kombiniert Stempel und Seil. Dadurch war es möglich, den Technikraum neben dem Aufzugsschacht zu platzieren, was sich gestalterisch nicht anders hätte lösen lassen.

BLB NRW Dach- und Fachgeschichten: Wie funktioniert ein Aufzug?

Doch es gibt auch weitere Vorteile, wie Heinz Tribowski erklärt „Zum einen kann man größere Höhen erreichen, weil so ein Stempel nur eine bestimmte Höhe hat, die er fahren kann. Zum anderen wird die Geschwindigkeit höher, da das Umlenksystem den Wirkungsgrad verdoppelt.“ Doch wie funktioniert so ein kombinierter Aufzug genau? In unserer „BLB NRW Dach- und Fachgeschichte“ zeigen wir es Ihnen.

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