BLB NRW bewahrt bedeutendes Vasarely-Kunstwerk
Umzug an die HHU
Ein großes Kunstwerk zieht vom Ruhrgebiet ins Rheinland: Als Wandmalerei in den damals neu eröffneten Gebäuden der Pädagogischen Hochschule in Essen-Rüttenscheid erschuf Victor Vasarely 1965 das Werk „Canopus“. Im Rahmen der staatlichen Kulturförderung „Kunst und Bau“ realisierte er die knapp vier mal sieben Meter große Architekturintegration, die für den Künstler typische schwarz-weiße, reale und optische Illusionen von Kreisen und geometrischen Feldern zeigt. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) fand nun in der Heinrich-Heine-Universität eine neue Heimat für das Kunstwerk.
Bewegte Geschichte
Im Foyer der Hochschul-Aula in Essen-Rüttenscheid wurde das Kunstwerk integraler Bestandteil des Treppenhauses, der Architektur des Gebäudes und des studentischen Alltags an der Hochschule. Nachdem die Pädagogische Hochschule zunächst in die Gesamthochschule Essen integriert wurde und später in die Universität Duisburg-Essen überging, wurde das Gebäude irgendwann nicht mehr benötigt. Daher wurde die Abnahme und Sicherung der Wandmalerei beauftragt. Kurz bevor das Werk jedoch von der Wand abgetragen werden konnte, wurde es durch Graffiti übermalt und zusätzlich durch Vandalismus verschmutzt und beschädigt.
Die Niederlassungen Duisburg und Düsseldorf des BLB NRW begleiteten den Restaurierungsprozess des Kunstwerks und sorgten nun für die neue Heimat. Anfang 2020 übergab der BLB NRW den Neubau Biowissenschaften an die Heinrich-Heine-Universität, in deren Gebäude 26.24 der Vasarely nun im Foyer und Treppenhaus wieder in den studentischen Alltag integriert ist.
Vasarely – von der Grafik zur Op Art
„Canopus“ ist der berühmten „Schwarz-Weiß-Periode“ (1954-1960) von Victor Vasarely zuzuordnen. Die Periode gilt als eine der wichtigsten Phasen des aus Ungarn stammenden, französischen Malers und Grafikers. Er gilt als Mitbegründer der Stilrichtung Op Art und wichtiger Theoretiker in der Entwicklung der optischen und kinetischen Kunst im 20. Jahrhundert. Mehr zum Künstler und seinem Werk gibt es hier.
Über Kunst und Bau
Ziel der von der nordrhein-westfälischen Landesregierung verabschiedeten Kunst-und-Bau-Richtlinie ist es, die Baukultur zu stärken. Hierzu fördert das Land, vertreten durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD), bei herausgehobenen Baumaßnahmen Aufträge an Künstlerinnen und Künstler. Vorab erfolgt eine Prüfung nach festen Kriterien, anschließend wird bei geeigneten Bauvorhaben in der Regel ein Wettbewerb durchgeführt. Die Kunst-und-Bau-Objekte sollen im Kontext der Baukultur jeweils einen speziellen Orts- und Objektbezug haben und dazu beitragen, Akzeptanz und Identifikation der Nutzerinnen oder Nutzer mit ihrem Bauwerk zu stärken, Aufmerksamkeit herzustellen und dem Standort ein zusätzliches Profil zu verleihen.