Die BIM Professionals im BLB NRW
BLB NRWDie BIM Professionals im BLB NRW
Mit der Zeit gehen
Ob Building Information Modeling (BIM) oder andere Zukunftsprogramme: Man lernt nie aus. Deshalb hat das Thema Fortbildung im BLB NRW schon immer einen hohen Stellenwert. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass sich die Beschäftigten fortlaufend weiterbilden, um aktuellen und zukünftigen Aufgaben souverän zu begegnen.
Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die BLB NRW Akademie mit dem angeschlossenen Tagungshotel „Lichthof“. Das Seminarangebot orientiert sich an den Tätigkeitsfeldern im Unternehmen – von der baufachlichen Kompetenz über das Betreiben und Bewirtschaften sowie das Immobilienmanagement bis hin zu Informationstechnik, Betriebswirtschaft und Recht, Projektmanagement und Verwaltung. Daneben gibt es eine Vielzahl überfachlicher Weiterbildungen.
Dank der Expertise im eigenen Haus werden die meisten fachlichen Seminare von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen durchgeführt. Gleichwohl arbeitet der BLB NRW mit externen Partnern zusammen, um den Mitarbeitenden ein möglichst breites Fortbildungs-Portfolio anzubieten. Weiterbildungsthemen, die die Akademie nicht abbildet, weil sie zu selten nachgefragt, zu speziell oder einfach zu neu sind, können auch bei externen Anbietern belegt werden, etwa bei der IT.NRW, der Fortbildungsakademie des Innenministeriums oder weiteren Trägern.
Was ist eigentlich BIM, das Building Information Modeling?
BIM, zu Deutsch „Bauwerksdatenmodellierung“, ist eine Arbeitsmethode zur Bauplanung und -ausführung sowie zur späteren Bewirtschaftung. Bei BIM speisen alle Planungsbeteiligten ihre Pläne in ein digitales Gebäudemodell ein, zum Beispiel für den Rohbau oder die technische Gebäudeausstattung. Dadurch sind die Gebäudedaten jederzeit für alle abrufbar. Der permanente Informationsaustausch macht etwa mögliche Kollisionen frühzeitig sichtbar und trägt so dazu bei, den Zeit- und Kostenrahmen einzuhalten und die Gebäudequalität zu steigern. Nach Fertigstellung kann das digitale Gebäudemodell beispielsweise zur Unterstützung des digitalisierten Gebäudebetriebs genutzt werden.
Die BIM Professional-Ausbildung
Ein Beispiel für eine externe Weiterbildung ist die Ausbildung „BIM Professional“. BIM, das Building Information Modeling, ist eine digitale und kollaborative Arbeitsmethode, die gerade die gesamte Bau- und Immobilienwirtschaft verändert. BIM ermöglicht ein vernetztes, partnerschaftliches Arbeiten und eröffnet dem BLB NRW als Bauherrn und Betreiber verschiedenste nutzbringende Anwendungen bei der Planung, dem Bau und der Bewirtschaftung von Gebäuden. Die Voraussetzungen für einen zielführenden BIM-Einsatz bilden jedoch effiziente betriebliche Strukturen sowie vor allem die qualifizierte Ausbildung der mit BIM befassten Personen. Das unterstreicht Niederlassungsleiterin Elke Kolfen, die in der BLB NRW Niederlassung Düsseldorf für die Durchführung der BIM-Projekte verantwortlich ist: „Für die Umsetzung der kollaborativen BIM-Methode, bei der sich alles um die Zusammenarbeit dreht, ist die Förderung der internen und der externen Kommunikation im BLB NRW essenziell. Ebenso wichtig ist aber auch der entsprechende Wissensaufbau in der Belegschaft.“
Um dieses Wissen aufzubauen, beschreitet der BLB NRW bei der BIM-Weiterbildung mehrere Wege: Zum einen bietet der Lichthof mehrere Grundlagen- und Vertiefungsseminare an (dazu später mehr). Neben diesem internen Weiterbildungsangebot wird den Beschäftigten aber auch die Teilnahme am Zertifikatskurs „BIM Professional“ an der Akademie der Ruhr- Universität Bochum (RUB) ermöglicht. Aus der Niederlassung Düsseldorf haben bereits sechs Kolleginnen und Kollegen ihre Weiterbildung zum BIM Professional abgeschlossen. Eine von ihnen ist Nicole Wirth, die diese Bezeichnung seit Ende 2020 tragen darf.
Sie ist seit August 2019 Referentin der Niederlassungsleitung und unterstützt diese bei allen inhaltlichen und projektbezogenen Themen, unter anderem der niederlassungsinternen Einführung von BIM. Da sie in diesem Rahmen auch ein internes Austauschformat der BIM Fachleute leitet, war es der Niederlassungsleitung wichtig, dass sie das entsprechende Hintergrundwissen erhält. „Ich war damals erst seit rund anderthalb Jahren und ohne technischen Hintergrund beim BLB NRW. Es hat mich positiv überrascht, als mir Frau Kolfen die Weiterbildung zum BIM Professional anbot, obwohl ich weder Architektin noch Ingenieurin bin. Da ich die Einführung der BIM-Methode in der Niederlassung Düsseldorf unterstütze, ist das Wissen für mich Gold wert.“ Doch nicht nur Nicole Wirth und die übrigen Absolventinnen und Absolventen profitieren, sondern auch der BLB NRW als Arbeitgeber, berichtet sie weiter: „Das gewonnene Know-how bringt dem Unternehmen viele Vorteile, denn jede einzelne Person kann nun eigene Strategien entwickeln und diese gewinnbringend in die einzelnen BIM-Projekte einbringen.“
"Der BLB NRW ist fortschrittlich unterwegs und setzt auf die Planungsmethode der Zukunft: BIM"
Wissen erwerben – und teilen
Die BIM Professionals stellen zukünftig sicher, dass die BIM-Vorteile auch praktisch genutzt werden können. Zum Abschluss ihrer Weiterbildung haben die Absolventinnen und Absolventen Projektarbeiten geschrieben, in denen sie sich mit aktuellen BIM-Themen im BLB NRW beschäftigen. Auch dieses Wissen generiert wieder einen Mehrwert, da es den übrigen Kolleginnen und Kollegen bei der Umsetzung von BIM-Projekten und -Prozessen hilft.
Die Projektarbeit von Nicole Wirth beschäftigt sich mit dem Thema „Building Information Management – Qualifizierung und Kommunikation im BLB NRW“. Da sie die niederlassungsinterne Einführung der BIM-Methode unterstützt, liegt ihr Fokus insbesondere auf dem Wissensmanagement. Hier kommt der Faktor Mensch ins Spiel, und damit die Themen Qualifizierung und Kommunikation innerhalb der Niederlassung.
Im Rahmen ihrer Projektarbeit hat die Niederlassungsreferentin untersucht, wie die beiden Themen Qualifizierung und interne Kommunikation innerhalb der BIM-Strategie des BLB NRW bis Ende 2020 bereits umgesetzt wurden und welche Optimierungspotenziale es noch gibt. Teile der Ergebnisse werden in das geplante BIM-Qualifizierungskonzept des BLB NRW einfließen, sodass sich der Kreis auch an dieser Stelle wieder schließt.
Profitieren vom Wissen der Profis
Conny Klingsporn aus dem Geschäftsbereich Baumanagement in der Zentrale war die erste BIM Professional-Absolventin im BLB NRW überhaupt. Das Thema beschäftigt sie schon seit 2011 und so hat sie von Anfang an miterlebt, wie BIM für die Branche und den BLB NRW immer wichtiger wurde. Als BIM 2017 von der Landesregierung als neue Planungsmethode festgeschrieben wurde, um das Land beim digitalen Planen, Bauen und Betreiben zum Vorreiter zu machen, begann die Architektin, sich noch mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen und den Einfluss von BIM auf den gesamten Immobilienlebenszyklus zu betrachten. Da es zu diesem Zeitpunkt nur wenige Informationen am Markt gab, belegte sie im gleichen Jahr ebenfalls den Zertifikatskurs „BIM Professional“ an der Akademie der RUB und erweiterte so ihr Wissen: „Die Weiterbildung hat mir mit ihren unterschiedlichen Betrachtungsweisen und Modulen einen ganz neuen und umfassenden Blick auf das Thema gegeben“, so Klingsporn. „Auch Themen wie Changemanagement, Prozessveränderungen und rechtliche Aspekte habe ich hier vertieft kennengelernt.“ Lehrreich war auch der für die kollaborative Zusammenarbeit wichtige Austausch mit anderen BIM-Beteiligten im Kurs: „Die Vernetzung mit den übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der freien Wirtschaft war eine große Bereicherung, denn dadurch konnte ich unterschiedlichste Sichtweisen aus anderen Bereichen kennenlernen.“
Vom Wissen der ausgewiesenen BIM-Expertin profitiert heute der ganze BLB NRW. So hat sie sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem Thema „Veränderung der Prozesse, Implementierung und Anwendungsfälle der BIM Methodik aus Sicht des Bauherrn“ auseinandergesetzt und Prozesse beschrieben, die heute im internen Prozessportal abgebildet und für alle abrufbar sind.
"Vor allem die Vernetzung mit den übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der freien Wirtschaft war eine große Bereicherung."
Daneben hat sie gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen interne Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter initiiert, um Wissen und Praxis-Know-how zu den Fachleuten in den Niederlassungen zu transportieren und eine niederlassungsübergreifende Vernetzung zum Thema BIM zu schaffen. So gibt es heute eine Vielzahl von Fortbildungen an der Akademie des BLB NRW – Grundlagenseminare, die einen ersten Überblick über das Thema geben, aber auch Vertiefungskurse, etwa zu Standards und Vorgaben, zur Erstellung von Modellen, zur Kollaboration oder zu Kollisionsprüfungen. Auch Seminare mit anderen Oberthemen schneiden das Thema an, etwa Bauen im Bestand und Denkmalschutz. Im Rahmen der internen und externen Weiterentwicklung zum Thema BIM ist geplant, die Schulungen noch weiter zu differenzieren. Das beinhaltet auch eine klarere Orientierung an Verantwortlichkeiten und eine dementsprechende rollenspezifische Anpassung der Schulungen.
Netzwerke füllen die BIM-Methode mit Leben
Eine weitere Säule der BIM-Weiterbildung im BLB NRW bildet der Wissenstransfer im Alltag. Um das in den Seminaren und Weiterbildungen erlangte Wissen, aber auch Praxiserfahrungen, mit Kolleginnen und Kollegen zu teilen, gibt es mittlerweile in vielen Niederlassungen regelmäßige Austauschformate. So wird das Netzwerken auch in der Niederlassung Düsseldorf großgeschrieben. Hier leitet Nicole Wirth im Auftrag der Niederlassungsleitung einen BIM Jour fixe, der einmal monatlich stattfindet. Aus welchem Bereich jemand kommt, spielt hier keine Rolle. Neben dem BIM-Jour fixe gibt es weitere BLB NRW-interne, aber auch externe Veranstaltungen, in deren Rahmen sich die Mitarbeitenden über das Thema BIM informieren und austauschen können.
Denn am Ende ist eines sicher: Man lernt nie aus – aber wir arbeiten daran