Polizeipräsidium Düsseldorf wird saniert und erweitert
Polizeipräsidium Düsseldorf wird saniert und erweitert
Moderne Dienststelle an historischem Standort
Seit 1928 gibt es das Düsseldorfer Polizeipräsidium am Jürgensplatz. Nun saniert und erweitert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) den denkmalgeschützten Ziegelsteinbau, damit dieser wieder den Standards und Ansprüchen der Polizei entspricht.
Wichtiger Etappenerfolg: Einweihung des ersten Bauabschnitts
„Jetzt bekommt die Düsseldorfer Polizei eine der modernsten Leitstellen des Landes“, freute sich NRW-Innenminister Herbert Reul bei der Übergabe der neuen Leitstelle im Januar 2020, die zum ersten Bauabschnitt des Modernisierungsprojektes gehört. Pünktlich zur Übergabe am 29. Januar 2020 konnte die Leitstelle aus dem Altbau in den neuen Gebäudeteil umsiedeln. Einige Monate später konnte der Minister dann an selber Stelle einen regelrechten Meilenstein feiern: die Einweihung des gesamten ersten Bauabschnittes. "Es geht voran", stellte Reul fest, und bekräftigte in seiner Rede noch einmal, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, das historische Bestandsgebäude am Jürgensplatz zu modernisieren und zu erweitern. Dass diese Lösung anspruchsvoller ist als ein Neubau, daran ließ der Minister keinen Zweifel. Entsprechend dankbar zeigte er sich auch gegenüber den Projektverantwortlichen des BLB NRW und allen voran gegenüber den Düsseldorfer Polizistinnen und Polizisten, die ihren Dienst während der laufenden Bauarbeiten professionell ausüben.
Beim anschließenden Gebäuderundgang nahm der Minister die Neubauteile mit ihren freundlichen, hellen Büroräumen und hochmodernen Laboren in Augenschein, die sich nahtlos in die bereits sanierten Gebäudeteile des Altbaus fügen. Auch die im Juli fertiggestellte Tiefgarage war Teil des Rundgangs. Im zweiten Bauabschnitt geht es nun mit der Sanierung des Altbaus weiter. Die Fertigstellung des gesamten Präsidiums ist für Mitte 2023 geplant.
Projektanbahnung und Budget
Die Modernisierung des Polizeipräsidiums wurde von langer Hand geplant: 2010 schrieb der BLB NRW einen Architektenwettbewerb aus, den das Düsseldorfer Büro HPP Architekten für sich entscheiden konnte. Die Entwurfsplanung endete 2012. Nach rund einjähriger Verzögerung durch eine Vergabebeschwerde erfolgte 2015 der Baustart. Diese Verzögerungen, erforderliche Mehraufwendungen für Planungsleistungen, zusätzliche Bauleistungen im Wert von rund 9 Millionen Euro sowie eine Aufstockung der Risikovorsorge erforderten 2017 eine Anpassung des Projektbudgets. Die geplante Gesamtinvestition beträgt seitdem rund 157 Millionen Euro.
Der erste Bauabschnitt: Neubauten und Innensanierung
Das Bestandgebäude wurde im ersten Bauabschnitt um drei neue Anbauten erweitert. Zwei davon fügen sich in den Freiraum zwischen den Riegeln des kammartigen Polizeipräsidiums ein, der dritte – in dem die neue Leitstelle sitzt – wurde im identischen Stil zur Neusser Straße hin an den äußersten Riegel angeschlossen. Im Inneren des Altbaus wurden parallel erste Sanierungsmaßnahmen vorgenommen. Im Untergeschoss des Altbaus wurden neue Technikzentralen für Heizung, Kälte, Elektro- und Sanitärversorgung hergerichtet.
Städtebaulicher Fortschritt: Neue Tiefgarage schafft Durchgang zwischen Präsidium und Ministerium
Im Zuge der Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten am Polizeipräsidium Düsseldorf hat der BLB NRW außerdem eine Tiefgarage gebaut, die mit 358 Stellplätzen auf zwei Etagen den Parkbedarf der Polizei decken und den Stadtteil insgesamt vom ruhenden Verkehr entlastet. Früher parkten die Streifenwagen auf der Fläche zwischen dem Präsidium und dem benachbarten Schwestergebäude des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Nun ist dieser Durchgang, unter dem sich die Tiefgarage befindet, für die Öffentlichkeit zugänglich. Ganz im Sinne des städtebaulichen Konzepts entsteht so ein Durchgang zwischen Schwanenspiegel und Rheinufer, der den Stadtteil Unterbilk näher an den Rhein rücken soll. Diese Nähe zum Rhein wurde im Bauverlauf zur Herausforderung für die Verantwortlichen: Aufgrund des Hochwassers im Winter 2018 stieg der Grundwasserspiegel so stark an, dass die Rohbauarbeiten für fünf Monate unterbrochen werden mussten.
Zahlen und Fakten
- Mietfläche: 26.364 m²
- Geschosse: 4
- Zus. Büroflächen durch Neubauten: 5.100 qm
- Tiefgarage: 358 Stellplätze
- Baubeginn: 2015
- Übergabe Leitstelle: Januar 2020
- Einweihung 1. Bauabschnitt: Oktober 2020
- Fertigstellung Gesamtmaßnahme (geplant): 2023
- Gesamtinvestition: 157 Mio. Euro (inkl. Bauzeitzinsen und Risikobudget)
Der zweite Bauabschnitt: Die Sanierung des Altbaus
Inzwischen ist das Projekt in die zweite Phase gestartet, die die weitere Sanierung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes beinhaltet. Dieses muss zu dem Zweck freigezogen werden. Einige Beschäftigte sind dafür in die Neubauten und die bereits sanierten Gebäudeteile umgezogen, andere werden in Interimsgebäuden untergebracht. Als ein solches dient im Falle des Polizeipräsidiums hauptsächlich das ehemalige Innenministerium an der Haroldstraße 5 sowie weitere, deutlich kleinere, Gebäude, in die verschiedene Abteilungen der Polizei bei Bedarf umsiedeln können.
Wenn 2023 das gesamte Polizeipräsidium modernisiert ist, sollen am altbekannten und doch neuen Standort am Jürgensplatz nicht nur die 850 Polizeibeamtinnen und -beamten einziehen, die bisher dort ansässig waren, sondern zusätzlich rund 350 weitere aus anderen Dienststellen im Umkreis.