Nachhaltige Flächenerweiterung für New Work

Die Zeichen stehen ganz auf New Work: Einzelbüros und Besprechungsräume haben Glastrennwände, der übrige Bereich des neuen Stockwerks der Münster School of Business (MSB) der FH Münster ist komplett offen gestaltet. In die Wände eingelassene und in frischem Gelb gepolsterte Sitznischen laden zu Zweiergesprächen ein, die über den Raum verteilten Teamarbeitsplätze zum Austausch in der Gruppe. „Neben Büros entsteht mit unserem neuen Stockwerk vor allem Raum für kreativen Austausch und zum Netzwerken. Dafür können Studierende und Lehrende zukünftig einen flexibel einsetzbaren Open Space-Bereich, einen Kreativbereich sowie eine Dachterrasse nutzen“, sagt Prof. Dr. Manuel Rupprecht, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft der MSB.

Nachwachsende Baustoffe, Dachbegrünung und Photovoltaik

Der BLB NRW hat den zur Corrensstraße weisenden viergeschossigen Bauteil des FHZ um eine fünfte Etage aufgestockt. „Nicht nur das Nutzungskonzept ist bei dieser Flächenerweiterung zukunftsweisend, sondern vor allem auch die nachhaltige Ausführung“, betont Markus Vieth, technischer Leiter der BLB NRW-Niederlassung Münster, als er den Ökonominnen und Ökonomen einen symbolischen Schlüssel für die neuen Räume überreicht. „Bereits die Aufstockung des 2014 von uns komplett sanierten Fachhochschulzentrums spart Ressourcen, da wir die bestehende Infrastruktur vom Aufzug bis zum Wasseranschluss nutzen können. Doch wir sind mit dieser Flächenerweiterung in puncto Nachhaltigkeit noch einige Schritte weitergegangen. Das gesamte Stockwerk wurde mit nachwachsenden Baustoffen in Holzbauweise errichtet. Zudem haben wir das Flachdach begrünt. Die Bepflanzung sorgt für eine natürliche Klimatisierung, die im Sommer kühlt und im Winter wärmt. Darüber hinaus hält sie das Regenwasser zurück. Ebenfalls auf dem Dach angebrachte Photovoltaikmodule produzieren klimaneutrale Energie.“

Neues Stockwerk setzt eigenen architektonischen Akzent

Natürliche Baustoffe dominieren auch die Innengestaltung. Wände, Türen und ein Teil der Decken sind aus lasiertem Nadelholz. Der größte Teil der Decke ist mit einem Lehmsystem verkleidet, das dämmend wirkt. Die Holzwände der mittig gelegenen Meetingräume setzen farbliche Akzente in Orange und einem gedeckten Blau. Außerdem wirken sie, ebenso wie Holzelemente an der Decke, schalldämpfend. Vor den Außenwänden sowie den nahezu bodentiefen Fenstern, die einen großartigen Blick über Münster bieten, sind gelb beschichtete Elemente aus Streckmetall angebracht. Dadurch hebt sich das neue, von Behnisch Architekten in Kooperation mit Berghaus Architekten entworfene fünfte Obergeschoss in der Außensicht bewusst vom übrigen Gebäude ab und setzt einen eigenen Akzent für die Gesamtarchitektur. Die verschiebbaren Sonnenschutzelemente vor den Fenstern unterstützen darüber hinaus die natürliche Klimatisierung der Räume. „Mit dem neuen Stockwerk stehen der MSB rund 470 Quadratmeter zusätzliche, sehr modern und ansprechend gestaltete Flächen zur Verfügung, von denen in erster Linie unsere Studierenden profitieren“, sagt Prof. Rupprecht, der sich darüber freut, dass das kommunikationsfördernde Gestaltungskonzept bereits aufgeht: „Die ersten Mitarbeitenden haben ihre Büros bezogen und berichten, dass sie sich in den neuen Räumen deutlich mehr austauschen als bisher.“

„Die FHZ-Aufstockung zeigt, wie gut Form und Funktion bei nachhaltiger Bauweise zusammengehen können“, betont Markus Vieth. Er ist sich mit dem Baudezernenten der FH Münster, Matthias Dieler, einig, dass die Flächenerweiterung für die MSB ein zukunftsweisendes Positivbeispiel ist. „Klimaschutz und die Reduzierung von CO₂-Emmissionen sind für unsere Hochschule ein wichtiges Thema“, betont Dieler. „Mit der FHZ-Aufstockung haben wir die Nachhaltigkeitsziele erfolgreich in einem Bauprojekt umgesetzt. Zukünftig wird das ressourcen- und klimaschonende Bauen und Betreiben von Immobilien weiter an Bedeutung gewinnen.“  In den nächsten Tagen wird das neue Stockwerk auch für die Studierenden geöffnet. Einige von ihnen haben schon einen ersten Blick in die neuen Räume geworfen. Wie die Mitarbeitenden der MSB berichten, waren die Reaktionen ausnahmslos positiv.